so funktioniert`s

OPU/ICSI

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OPU/ICSI – Was ist das und wie funktioniert es?

Seit dem Jahr 2019 führen wir an den Standorten in Mühlen ( Deutschland) und Utrecht ( Niederlande) die OPU durch. Diese Kliniken kooperieren mit Prof. Galli/Avantea aus Italien, dort wird dann das ICSI durchgeführt.

OPU steht für die Abkürzung von Ovum-Pick-UP ins deutsche übersetzt: Eizellentnahme.
ICSI steht für die Abkürzung: Intrazytoplasmatische Spermieninjektion

Beim OPU werden Oocyten (Eizellen) unter Ultraschallkontrolle durch eine transvaginale Punktion direkt von den sich auf den Eierstöcken befindenden Follikeln entnommen unter Nutzung einer Punktionsnadel und Ultraschallsonde.

Das Ziel ist das Absaugen der Follikelflüssigkeit mit den darin enthaltenen Eizellen. Diese Eizellen werden unter dem Mikroskop unter strengen Hygienevorschriften gesucht, gewaschen und für den Transport zu Avantea nach Italien vorbereitet und verpackt.
Der einzige europäische Experte auf diesem Gebiet mit langjähriger Erfahrung im Bereich des Klonens und der Reagenzglasbefruchtung (ICSI) ist Prof. Cesare Galli aus Italien.
Er und sein Laborteam der Firma Avantea (www.avantea.it), in welchem im Jahr 2003 das weltweit erste Pferd geklont wurde, führt das eigentliche ICSI, d. h. die Befruchtung der Eizellen, durch – die Erebnisse sind weltweit die besten!

Das Ovum-Pick-Up ist ganzjährig durchführbar.
Wir führem es jedoch ausschließlich in den Herbst- und Wintermonaten durch, beginnend im September und endend im April. Wir wollen, dass unsere Spenderstuten tiergerecht die schönen Frühliings- und Sommermonate auf saftig grünen Weiden verbringen können.
Wichtigste Voraussetzung, die eine Spenderstute für eine erfolgreiche Embryonengewinnung mitbringen muss, ist eine hohe Anzahl an Follikeln. Hier sollten erfahrungsgemäß mindestens 12 Follikel in der Größe von 0,9 cm – 2 cm Durchmesser vorhanden sein.
Aus den abgenommenden Follikeln werden unreife Eizellen gewonnen, die in Italien in einem Brutschrank über 2-3 Tage heranreifen. Die dann gereiften Eizellen werden mit einem Spermium aus dem Samen des vorher ausgesuchten Hengstes befruchtet, dieses wird mit Hilfe einer sehr feinen Nadel direkt in die Eizelle injiziert, das o.g. ICSI.

Eine so befruchtete Eizelle entwickelt sich in einem Zeitraum von 8 Tagen im Brutschrank zu einem Embryo. Dieser wird dann tiefgefroren und zur Klinik, in welcher die OPU durchgeführt wurde, zurückgesendet.

Dort ist er wie TG-Sperma unbegrenzt haltbar und kann zu einem beliebigen Zeitraum in eine geeignete Empfängerstute eingesetzt werden.

Der Großteil unserer Kundne führt das OPU/ICSI bei Sportstuten und Stuten mit hohem genetischen Potential durch. Kombiniert mit dem Samen von Hengsten bedeutender Genetik und Vererbungsleistung ist ein enormer Zuchtfortschritt zu erwarten.

Das OPU/ICSI Verfahren kann alle 4 Wochen wiederholt werden.
Unserer Erfahrung nach sind max. 4 OPU/ICSI Sitzungen je Saison im Abstand von 6 Wochen am besten.

Risiken:
Sehr selten kommen Komplikationen wie Fieber, Blutungen, Schock, Darmverletzungen oder Peritonitis vor. Wir hatten seit 2019 ausschließlich 2 Stuten mit leichtem Fieber für 2 Tage und dies bei 180 OPUs.
Zur Reduzierung dieser Risiken bekommt die Stute am Tag des Eingriffs und danach für einige Tage Medikamente.

Welche Untersuchungen benötigt die Stute vor der OPU/ICSI:

Um OPU durchführen zu können, müssen am Tag der Anlieferung der Stute die negativen Ergebnisse von zwei CEM Tupferproben von Fossa Clitorides und in einem Sammeltupfer Sinus Clitoridis Lateral und Medial (gekühlt und im Kohlemedium, untersucht im PCR-Verfahren) sowie einer Coggins Blutprobe vorliegen.
Für OPUs in Deutschland nutzen wir das LABOR BÖSE, für OPU`s in Utrecht ist ausschließlich das Labor Wageningen zu nutzen. Seit 2020 benötigen Sie ebenso eine Tierzuchtbescheinigung zu jeder Stute.

Wie hoch sind die Anwachsraten der Embryonen:

Die Anwachsraten dieser gefrorenen Embryonen in der Empfängerstufe sind sehr gut, meist besser als bei frisch gespühlten.
Die Quoten lagen bei uns in den Jahren 2019- 2022 zwischen 65%-90%, je nach Jahr und Klinik.